Studium

 

Weitere Informationen, insbesondere zur disziplinären Schlussevaluation finden sich in der Wegleitung Theologie (Rubrik Wegleitungen).

Abt. Ältere Geschichte des Christentums und der interreligiösen Begegnungen

Innerhalb des 1500 Jahre umfassenden Zeitraums liegen die Lehr- und Forschungsschwerpunkte der Abteilung in der Spätantike (2.-6. Jh.). Diese Epoche weist einige erstaunliche Parallelen zur heutigen Zeit auf, so dass aus der Beschäftigung mit ihr durchaus gegenwartsrelevante Fragen und Impulse erwachsen. Voraussetzung dafür ist, das Christentum nicht als isolierte Grösse, sondern konsequent als Teil seiner jeweiligen Welt zu verstehen, der von ihr geprägt ist und sie zugleich mit- und umgestaltet. Die Lebens- und Glaubensformen der „einfachen“ Christen sind hierfür ebenso relevant wie die elitären Diskurse von Theologen. Neben dem Studium der – meist auf Griechisch oder Latein überlieferten – Texte ist deshalb ein methodisch reflektierter Umgang mit archäologischen Zeugnissen sowie mit Bildquellen ein wichtiges Anliegen in Forschung und Lehre.

Die Beschäftigung mit der noch ungeteilten und doch vielfältigen Christenheit der Spätantike erfolgt selbstverständlich in ökumenischer Offenheit und im interkonfessionellen wissenschaftlichen Austausch.

Einen besonderen Schwerpunkt der Abteilung stellt die Erforschung interreligiöser Begegnungen dar. In der religiös pluralen Welt der Spätantike gibt es vielfältige Berührungspunkte zwischen Juden, „Heiden“ und Christen; im Mittelalter löst die Auseinandersetzung mit dem Islam diejenige mit dem „Heidentum“ ab. Wie diese Begegnungen Theologie, Liturgie und  Frömmigkeitspraxis sowie das Selbst- und Fremdverständnis von Christen beeinflusst haben, wird z.B. anhand von Traditionen heiliger Orte sowie an literarischen Religionsdialogen untersucht.

Abt. Neuere Geschichte des Christentums und Konfessionskunde

Die NGC behandelt die vielfältige Gestalt des Christentums sowie deren Veränderungen seit der Reformation bis in die Gegenwart. Die Übergänge von der mittelalterlichen zur frühneuzeitlichen Epoche und von der vormodernen zur modernen Epoche sind durch die Zäsuren Reformation und Französische Revolution geprägt. Diesen tiefgreifenden Veränderungen, die auch Verbindendes zwischen den Epochen aufweisen, gilt die Aufmerksamkeit der Lehr- und Forschungsschwerpunkte des Fachs. So werden Geschichte und Theologie der Reformation, des Pietismus und der Aufklärung sowie die Entwicklungen des Christentums im 19. und 20. Jahrhundert bearbeitet, wobei ein Akzent auf der Geschichte der ökumenischen Bewegung liegt.
Eine Spezialität der Abteilung NGC in Bern ist die Wahrnehmung der ökumenischen Kirchengeschichte der Schweiz (Katholizismus, Altkatholizismus, Protestantismus). Daran grenzt das Gebiet der Konfessionskunde an, das sich mit den orthodoxen, katholischen und reformatorischen Kirchen sowie den Freikirchen, Ordensgemeinschaften und unterschiedlichen religiösen Bewegungen befasst.